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Kaubeschwerden und Schluckstörungen

Kaubeschwerden und Schluckstörungen

Kaubeschwerden und Schluckstörungen

Gründe für Kaubeschwerden und Schluckstörungen

Wie die meisten Muskeln im Körper verliert im Alter auch die Muskulatur im Kiefer an Leistung, die für das Kauen zuständig ist. Neben dem natürlichen Alterungsprozess kann das aber auch andere Gründe haben: Abnutzung der Zahnbeine und des Zahnschmelzes, Stress, Entzündungen und Karies im Mundraum oder schlecht sitzende Zahnprothesen können dazu führen, dass das Kauen — und damit das Essen — zu einer Qual wird. In der Folge schränken Betroffene oftmals ihre Lebensmittelauswahl und -menge ein, es besteht die Gefahr einer Mangelernährung. Die Kaubeschwerden und Schluckstörungen können auch das soziale Leben beeinträchtigen: manche Betroffene trauen sich kaum an geselligen Veranstaltungen in der Gaststätte teilzunehmen.

Ein trockener Mund sollte nicht ignoriert werden

Normalerweise werden beim Kauen die Speicheldrüsen massiert und damit der Speichelfluss angeregt. Im Alter nimmt die Speichelproduktion allerdings ab, weil beispielsweise die Zahl der Drüsen abnimmt. Auch Medikamente oder Zahnprothesen können Einfluss auf die Produktion nehmen.

Speichel spielt beim Schmecken, der Nahrungsaufnahme und der Verdauung aber eine wichtige Rolle. Kauen und Schlucken werden durch einen trockenen Mund erschwert. Außerdem hilft Speichel bei der Heilung von Wunden und Entzündungen im Mund. Ein trockener Mund sollte daher immer ernst genommen werden. Bleibt die Mundtrockendheit länger bestehen, sollte ein fachlicher Rat beim Hausarzt eingeholt werden.

Schluckstörungen können gefährlich werden

Das Schlucken ist ein sehr komplexer, aus verschiedenen Phasen bestehender Vorgang — entsprechend viel kann dabei falsch laufen. Schluckstörungen entstehen in der Regel wegen einer zugrundeliegenden Krankheit: Tumore, Verengungen des Rachenraums oder muskuläre Störungen können zum Beispiel Auslöser sein.

Die Folgen einer Schluckstörung können gravierend sein. Beim Verschlucken können Bestandteile des Essens in die Luftröhre geraten, Atemnot und Erstickungsgefahr auslösend und schlimmstenfalls eine Lungenentzündung verursachen. Meist verschlechtert sich außerdem der Allgemeinzustand der Betroffenen, weil sie Schwierigkeiten haben, ihre Medikamente einzunehmen.

Durch die Schluckstörung wird auch die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt: Viele Betroffene entwickeln eine Angst vor dem „Sich verschlucken“ und essen und trinken daher weniger. Die Gefahr einer Mangelernährung entsteht. Länger anhaltende Symptome sollten vom Hausarzt untersucht werden.

Folgende Tipps können Ihnen bei Kaubeschwerden und Schluckstörungen weiterhelfen. Bitte halten Sie jedoch vorher Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.

Tipp - Kaubeschwerden (bitte nur nach vorheriger ärztlicher Abklärung)

  • Vernachlässigen Sie nicht Ihre gesunde Ernährung! Bereiten Sie stattdessen Ihre Mahlzeiten so zu, dass sie einfacher zu kauen sind:
  • Frühstückstipp: gekochter Getreidebrei oder Müsli aus feinen Haferflocken mit Obst
  • frische, saftige Vollkornprodukte aus fein gemahlenem Getreide sind gut kaubar, die Rinde können Sie gegebenenfalls entfernen
  • Garen Sie Gemüse: So wird es weich und kann, falls nötig, gut mit der Gabel zerdrückt werden
  • Reiben Sie Obst und Gemüse um es roh zu essen oder pürieren Sie gekochte Zutaten
  • Das Auge isst mit — pürieren Sie daher alle Zutaten einzeln, damit kein schnöder Einheitsbrei entsteht
  • Achten Sie auf regelmäßige und gründliche Zahnhygiene, um Entzündungen und Karies vorzubeugen
  • Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und lassen Sie, falls vorhanden, Ihre Zahnprothese überprüfen
  • Schonen Sie Ihre Kaumuskulatur nicht zu sehr, da sich die Muskulatur sonst abbaut
  • Kauen Sie als Training Kaugummi: das trainiert die Muskulatur, regt die Speichelproduktion an und mit dem richtigen Kaugummi tun Sie auch Ihren Zähnen etwas Gutes

Weitere Informationen zur gesunden Ernährung finden Sie unter anderem in unserem Ratgeber Gesunde Ernährung im Alter: Dem Körper und Geist etwas Gutes tun.

Tipp - Speichelbildung

  • Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt, ob Ihre Medikamente Einfluss auf die Speichelbildung haben, eventuell gibt es Alternativen
  • Würzen Sie Ihre Mahlzeiten intensiv, um über die Sinneswahrnehmung den Speichelfluss anzuregen
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, insbesondere begleitend beim Essen

Tipp - Schluckstörungen

  • Nehmen Sie sich beim Essen Zeit und schaffen Sie sich eine ruhige Umgebung, um die Konzentration auf das Schlucken nicht zu stören
  • Essen Sie in einer aufrechten Position: So hilft die Schwerkraft beim Schlucken und Sie beugen dem Einatmen von Essen vor
  • Suchen Sie unbedingt Ihren Hausarzt auf um sich über Therapiemöglichkeiten zu erkundigen

Ansprechpartner vor Ort

Weiterführende Informationen

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