Mobilitätshilfen
Ich laufe wieder! - Selbstständig dank Mobilitätshilfen.
Bis ins hohe Alter mobil sein. Möglichst lange in den eigenen 4 Wänden wohnen. Das wünscht sich heute jeder. Die Lebensqualität kann durch Unfall, Krankheit oder altersbedingte Einschränkungen gestört werden. Vielleicht ist man sogar auf fremde Hilfe angewiesen. Plötzlich kann man den Alltag nicht mehr wie bisher bestreiten. Das bedeutet meist einen tiefen Einschnitt.
Dank zahlreicher Mobilitätshilfen können Menschen mit körperlichen Einschränkungen ihre Lebensqualität erhalten. Mit dem geeigneten Hilfsmittel wird mobilitätseingeschränkten Personen zu einem selbstbestimmten Alltag verholfen. Angehörige werden dadurch entlastet.
In diesem Ratgeber erfahren Sie:
- Was sind Mobilitätshilfen?
- Welche Mobilitätshilfen gibt es?
- Wie beantragt man Mobilitätshilfsmittel ?
1. Was sind Mobilitätshilfen?
Mobilitätshilfen sind alle Hilfsmittel, durch die mobilitätseingeschränkte Personen sich alleine bewegen können. Im Pflegebedarf sind es speziell die Gerätschaften, die helfen, den Aufwand für den Pfleger beim Bewegen des Pflegenden zu verringern.
Lassen Sie sich von ihrer Krankenkasse beraten. Sie informiert, ob die Kosten übernommen werden können.
Beratungen bieten unter anderem der VdK, die Fachstellen für pflegende Angerhörige und alle ambulante Pflegedienste an.
2. Welche Mobilitätshilfen gibt es?
Treppenlifte und Rampen
Jede Art von Höhenunterschied, z.B. zwischen Hauseingang und Gehweg, durch Bodenschwellen oder Terrassentüren stellen für Rollstühle und Scooter eine Barriere dar. Als Alternative zu einem kostenintensiven Umbau der Wohnung oder des Hauses können Rampen eine praktikable Lösung sein. Für jedes Hindernis gibt es eine geeignete Rampe.
Gehhilfen und Rollatoren
Gehhilfe ist ein Sammelbegriff für alle Hilfsmittel, die zur Entlastung von Gelenken und zur Mobilitätssteigerung eingesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Gehstöcke, Krücken und Rollatoren. Gehhilfen geben Sicherheit, drinnen und draußen. Ältere Menschen bewegen sich damit kraftvoller und stabiler. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Gehhilfe auf die Person und das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt ist. Ein Orthopädietechniker berät, ob eher ein Gehstock oder ein Rollator hilfreich wäre und passt die Gehhilfe an. Rollatoren sind Gehhilfen auf 4 Rädern. Sie verringern das Sturzrisiko. Personen mit einer Gehbehinderung wird durch Rollatoren das Gehen und Stehen erleichtert.
Innen oder/und außen nutzen
Zimmer-Rollatoren: nur in der Wohnung, meist mit kleinen, bremsbaren Rädern, schmal gebaut und in einem wohnlichen Design (teilweise Holz) gestaltet, schmaler und wendiger als Rollatoren, die auch im Außenbereich genutzt werden können.
Außerdem mit Abstell- und Transportmöglichkeit und ähnelt dadurch Servierwagen.
Outdoor-Rollator
Mit einem Gelände-Rollator ist es möglich, im Außenbereich auch unebenen Untergrund ( z.B. Kopfsteinpflaster, Waldwege oder Gras ) zu befahren. Durch sein breites und teilweise auch etwas längeres Fahrgestell ist er stabiler und standfester als andere Rollatoren-Modelle. Die Vorderräder sind größer (25 cm Durchmesser und mehr), breiter und mit Profil ausgestattet. Dies sorgt für eine gute Bodenhaftung und bodenunebenheiten können besser ausgeglichrn werden. Es gibt auch luftbereifte Modelle, die eine abfedernde Wirkung haben und besonders für Personen mit Gelenkschmerzen in der oberen Extremität Vorteile bringen. Alle Gelände-Rollatoren sind mit einer Sitzgelegenheit ausgestattet.
Rollstühle und Elektromobile
Mit einem Elektromobil, auch Scooter genannt, erhalten bewegungseingeschränkte Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, eine nahezu uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zurück. Elektromobile gibt es für die Innen- und Außennutzung. Geräte für den Innenbereich sind eher schmal gehalten und sind auch mit schmaleren Reifen ausgestattet. Für den Außenbereich empfehlen sich Scooter mit breiteren Reifen. Diese sorgen für deutlichere Stabilität. Der Akku des Scooters wird an der Steckdose aufgeladen. Die meisten Elektromobile erreichen Geschwindigkeiten zwischen 6 und 12 km/h. Eine Fahrerlaubnis für Elektromobile ist nicht nötig.
Seniorenfahrräder
Fahrräder mit tiefem Einstieg erleichtern das Auf- und Absteigen, da
bei dessen Rahmen das Oberrohr fehlt. Diese Komforträder eignen sich vor allem für Menschen mit Hüft- oder Gelenkproblemen. Auf ihnen nimmt man eine etwas andere Körperstellung ein. Dadurch werden die Gelenke geschont. Mit zunehmendem Alter kann auch die Muskelkraft nachlassen. Darum erfreuen sich heutzutage Räder mit „eingebautem Rückenwind“ großer Beliebtheit. Auch E-Bikes gibt es mit tiefem Einstieg.
3. Wie beantragt man Mobilitäts-Hilfsmittel?
Ein Hilfsmittel wird in der Regel dann bewilligt, wenn es medizinisch notwendig und im Hilfsmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen mit einer Hilfsmittelnummer aufgeführt ist. Es sollte daher versucht werden, zusammen mit dem Arzt und/oder dem Sanitätsfachhandel ein Hilfsmittel auszusuchen, das die Sachbearbeitung bei der Kasse in diesem Katalog finden kann. Inzwischen haben viele Hersteller in ihren Prospekten die entsprechende Hilfsmittelnummer bei den jeweiligen Produkten aufgeführt.
Für das beantragte Hilfsmittel muss vom behandelnden Arzt ein Rezept ausgestellt werden. Es ist wichtig, dass auf dem Rezept das benötigte Hilfsmittel genau bezeichnet wird und speziell erforderliche Funktionen zusätzlich beschrieben werden. Außerdem kann es hilfreich sein, als Zusatz die Hilfsmittelnummer für ein Beispielprodukt mit aufzuführen.
Weiterhin ist zu empfehlen, dass ärztlicherseits in einigen Sätzen die Notwendigkeit der Verordnung näher begründet und gegebenenfalls die vorliegenden Funktionseinschränkungen beschrieben werden.
Die Krankenkassen sind übrigens gesetzlich verpflichtet, den Versicherten möglichst gebrauchte technische Hilfsmittel, die zum Wiedereinsatz instand gesetzt wurden, leihweise durch den jeweiligen Vertragspartner zu überlassen.
Ansprechpartner vor Ort
Weiterführende Informationen
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