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Gute Pflege braucht Entspannung

Gute Pflege braucht Entspannung

Gute Pflege braucht Entspannung

Regelmäßige Entlastung vom stressigen Pflegealltag - Phasen der Entspannung einplanen

Die Pflege eines Angehörigen kann für den Pflegenden unter Umständen als eine Belastung empfunden werden, sowohl körperlich als auch psychisch. Umso wichtiger ist daher eine regelmäßige Entlastung vom stressigen Pflegealltag. Das Bedürfnis, sich etwas Ablenkung und Abstand zu schaffen, sollte der Pflegende nicht ignorieren — das hat nichts mit Egoismus zu tun. Ganz im Gegenteil: Verausgabt sich der Pflegende, ist er ausgelaugt, erschöpft und schlecht gelaunt, leidet darunter auch der Pflegebedürftige.

Mitunter ist es gar nicht leicht zu erkennen, wann der Alltag einen wirklich überfordert. Warnzeichen können zum Beispiel Rücken- und Kopfschmerzen sein, häufige Erkältungen, Schlafprobleme oder Gereiztheit. Es wird deutlich: seelischer Druck äußert sich auch körperlich. Denn körperliches und psychisches Wohlbefinden sind eng miteinander verbunden. Je besser es der Psyche geht, desto besser geht es auch dem Körper — und umgekehrt. Entspannung ist daher sehr wichtig und äußert sich zum Beispiel durch einen langsameren Puls und niedrigeren Blutdruck.

Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG)

Das PNG soll die Rahmenbedingungen für Vorsorge- und Reha-Angebote verbessern — für Pflegebedürftige und  Pflegende. Das Gesetz stellt nämlich fest, dass auch die Belange der Angehörigen zu berücksichtigen sind. Daraus ergibt sich für Pflegende zum Beispiel die Möglichkeit, Vorsorge- und Reha-Maßnahmen auch alleine in Anspruch nehmen zu können, um zum Beispiel Abstand zum stressigen Alltag zu gewinnen. Für kurze Zeiträume kann dann etwa Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden, um die Versorgung des Pflegebedürftigen sicherzustellen.

Herausfinden, was guttut

Entspannung bedeutet loslassen. Vielen Pflegenden fällt das Loslassen aber besonders schwer, weil sie Angst haben, den Angehörigen zu vernachlässigen. Entspannung darf aber nicht vernachlässigt werden, Pflegende müssen über ihren eigenen Schatten springen.

Um Ablenkung vom Alltag leichter zu machen, müssen pflegende Angehörige herausfinden, was für sie die beste Art der Entspannung ist — diese Suche kann durchaus ein Prozess sein und einige Zeit in Anspruch nehmen. Denn die Möglichkeiten sind vielfältig und abhängig von individuellen Vorlieben und Bedürfnissen: ein warmes Bad, Sport, Treffen mit Freunden oder Meditation sind nur einige Beispiele.

Angebote, die Pflegende alleine oder mit ihren Angehörigen gemeinsam wahrnehmen können

Fällt es schwer, sich Auszeiten zu nehmen, sollten Angehörige mit dem Pflegebedürftigen feste Termine in den Tages- oder Wochenablauf einbauen, in denen der Pflegende Zeit für sich hat — auch professionelle Pflegekräfte haben Pausen und Urlaub. Darüber hinaus gibt es viele Angebote, die Pflegende alleine oder mit ihren Angehörigen gemeinsam wahrnehmen können:

Mittagstisch:

In vielen Tagesstätten, Altenheimen oder Betreuungszentren bieten Wohlfahrts- und Kirchenverbände Mittagstische an. Diese Angebote bieten Pflegebedürftigen die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen und etwas Schwung in den Alltag zu bringen. Gleichzeitig haben die Pflegenden etwas Zeit für ihre eigene Mittagspause. Angebote im Landkreis finden Sie hier im Portal in der Kategorie Mahlzeitendienste und Mittagstisch.

Gesprächsgruppen:

Zu wissen, dass man mit seinen Problemen und Sorgen nicht alleine ist, kann sehr entlastend sein. In Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige erfahren diese genau das — sie sind nicht alleine. Hier können sie sich austauschen über ihren Alltag und die Probleme und sich gegenseitig helfen. Die Gruppen bieten außerdem die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Für Pflegende ist es ratsam, bereits zu Beginn der Pflegetätigkeit Anschluss in einer Gruppe zu suchen, um frühe Fragen und Schwierigkeiten der Pflege schneller lösen zu können.

Urlaubsreisen:

Was ist besser, um dem Alltag zu entfliehen, als eine Urlaubsreise?! Insbesondere für Demenzkranke und ihre Angehörigen gibt es Reiseangebote, die die speziellen Bedürfnisse der Urlauber berücksichtigen. Auf einer Reise können Pflegende und Pflegebedürftige gemeinsam vom Alltag abschalten und neue Erinnerungen schaffen. Vor Ort gibt es aber auch die Möglichkeit, die Pflege zeitweise abzugeben, damit die Pflegenden auch alleine etwas freie Zeit genießen können. In der Region finden Sie Angebote unter der Anbieterkategorie Urlaub und Kur.

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer:

Sie übernehmen zwar keine klassischen Pflegetätigkeiten, unterstützen den Pflegebedürftigen aber seelisch. Ehrenamtliche Helfer unterhalten sich mit den Menschen, spielen Brettspiele mit ihnen und geben den pflegenden Angehörigen so etwas mehr Freiraum. Ehrenamtliche Helfer im Landkreis finden Sie hier im Portal oder auch bei Nachbarschaftshilfen.

Tipp

– Lassen Sie sich von der Pflege- und Krankenkasse zu Angeboten für Ablenkung und Entspannung beraten — auf die Beratung haben sie gesetzlichen Anspruch, nutzen Sie ihn

– Planen Sie feste Freizeit für sich in den Tages- oder Wochenplan ein

– Suchen Sie aktiv nach Aktivitäten, die Ihnen bei Entspannung und Ablenkung helfen

– Suchen Sie Kontakt zu speziellen Gesprächsgruppen, in denen Sie weitere Tipps zu Entspannungsmöglichkeiten kriegen können

Ansprechpartner vor Ort

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema:

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